Fritz Ganath
Der Chef des Regionalen Führungsorgans spricht über die Herausforderungen beim…
Mit diesem Brauset der Cooper Brewery fing alles an. Fritz Züger hat die Büchse zur Erinnerung aufbewahrt.
Bild: Olivier Diethelm
RabenBrau Gränichen hat sich als kleine Brauerei in der Region etabliert. Bierbrauer Fritz Züger ist zudem auch Mitorganisator der mittlerweile dritten GLUG-Getränkefachmesse, die vom 6. bis 8. Februar in der Alten Reithalle Aarau stattfindet. Neu ist das Degufestival für Trendgetränke am Samstag, wo nicht nur Bierliebhaber voll und ganz auf ihre Kosten kommen.
Gränichen Bier wird schon sehr lange hergestellt. Der älteste bisher bekannt gewordene Braubetrieb gab es laut Wikipedia in der Rakefet-Höhle (heutiges Israel) vor rund 13'000 Jahren, wo es konkrete Hinweise auf die Herstellung von Bier und Malz aus wilden Weizen- und Gerstenarten gibt. Brauereien, wie man sie heute kennt, entstanden hierzulande jedoch erst im Mittelalter, als Mönche begannen, das «moderne» Brauen populär zu machen. Die älteste nachweisbare Schweizer Brauerei stammt aus dem Jahr 816 in einem Kloster in St. Gallen. RabenBrau Gränichen gibt es zwar erst gut 18 Jahre, aber an der grundsätzlichen Herstellung des Gerstensaftes hat sich in der ganzen Zeit nicht viel verändert.
Mit einer Büchse der Cooper Brewery, die ein Do-it-yourself-Brauset enthielt, habe er zuhause die ersten paar Liter Bier gebraut, erzählt Fritz Züger mit einem Lachen und holt besagte Büchse hervor. Diese habe er als Erinnerung an den Anfang aufbewahrt. Dann habe es ihn gepackt und er habe sich intensiv mit der Bierbrauerei befasst und weitergebraut, zu Beginn noch daheim im Keller. Zusammen mit Marco Stöckli, einem langjährigen Freund und heutigen Geschäftspartner der RabenBrau GmbH, konnte er sich 2007 in der ehemaligen Bläien-Käserei in Gränichen einmieten und eine kleine Brauerei einrichten.
Er braue in erster Linie und sei für das Technische zuständig, während Marco mehr an der Front im Verkauf und Marketing tätig sei. RabenBrau gibt es im Volg-Laden in Gränichen sowie an verschiedenen Anlässen wie etwa dem Jugendfest oder dem Open Air in Gränichen zu kaufen. Jeweils am Samstag findet in der Brauerei an der Bläienstrasse 9 von 13 bis 15 Uhr der Rampenverkauf statt (ausserhalb dieser Zeiten: Anfragen per Telefon an 078 737 01 00). Weitere Infos gibt es unter www.rabenbrau.ch.
«Wir brauen im Schnitt so 15'000 Liter im Jahr und haben acht verschiedene Biere im Standardsortiment. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Dazu kommen noch saisonale Spezialitäten zum Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, je nach Zeit und Gärtankkapazitäten», ergänzt der Unternehmer. «Die Qualität der Biere von Kleinbrauereien hat sich in den letzten Jahren massiv gesteigert. So auch bei uns, denn unser Bier aus den Anfangszeiten könnten wir heute nicht mehr verkaufen.»
Auch alkoholfreie Biere gäbe es heute wirklich gute, aber am liebsten werde immer noch ganz normales, vorwiegend helles Bier getrunken. Als Kleinbrauerei könnten sie mit ihrer Anlage gar kein alkoholfreies Bier herstellen und es würde sich auch nicht lohnen.
«Ich wollte für unser Bier einen eher neutralen Namen finden und nicht etwa Gränicher Bier oder Wynenbier verwenden», betont Fritz Züger. «Als wir hier zur alten Käserei gekommen sind, fielen mir die vielen Krähen auf, die sich auf den grossflächigen Äckern vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg tummeln. Und so bin ich über die Krähen zum Namen RabenBrau gekommen».
Mit ihrer Brauanlage kann die RabenBrau GmbH auch auf Kundenwünsche eingehen und Biere für besondere Anlässe wie Geburtstage oder Hochzeiten herstellen. «Oftmals wird das gleich mit einem Braukurs verbunden, wo die Gesellschaft das Bier unter Anleitung selbst brauen und dann für ihren Event mitnehme könne. Meistens werden 20 Liter Spezial gebraut und der Bedarf mit unserem Standardsortiment ergänzt», so Fritz Züger.
«Christian Rudin und ich kennen uns schon sehr lange. Er ist ein Profi im Messebereich und suchte ein Thema, das für eine Messe ziehen würde. So kamen wir auf die Idee einer Getränkefachmesse in Aarau und nannten sie GLUG», erinnert sich Fritz Züger. Als Location habe sich die Alte Reithalle Aarau angeboten, die neben der optimalen Grösse auch viel mehr Charme habe als die eher steril wirkenden Messebauten etwa in Basel oder Zürich. Zudem läge die Reithalle zentral und sei mit dem ÖV sehr gut erreichbar.
Die ersten beiden Ausgaben der GLUG 2023 und 2024 waren reine Fachmessen und nicht öffentlich. Da die Infrastruktur in der Alten Reithalle Aarau ja schon steht, wird die diesjährige GLUG mit dem Degufestival am Samstag, 8. Februar, um einen Tag verlängert. Mit einem Eintritt von 25 Franken und anschliessender freier Degustation bietet sich Besuchenden mit über 80 Produzenten und 250 innovativen Getränken eine Bandbreite, die hierzulande seinesgleichen sucht.
Ob Craftbier, Cider, Hardselzer, alkoholfreie Destillate, Kombucha, Matcha oder Met – alles steht zum Degustieren bereit. Zudem finden die 3. GLUG-Brauer-Challenge und die 2. Swiss Cider Awards statt. Livemusik und Essensstände ergänzen das attraktive Angebot dieses besonderen Events.
Weitere Infos zum Degufestival auch in diesem Artikel hier!
Von Olivier Diethelm
Samstag, 8. Februar, 10 bis 17 Uhr
Alte Reithalle Aarau
Eintritt: 25 Franken
Lade Fotos..