Ganz ohne Tränen ging es bei diesem Thema nicht

Küttigen «Frauen auf der Flucht – der gefährliche Weg auf der Suche nach Schutz und Sicherheit» lautete das gewählte Thema des Frauennetzwerks Küttigen an ihrem Sommeranlass vom vorletzten Donnerstagabend im Spittel, zu dem Frauen aus der Umgebung eingeladen waren.

Gemeinderätin Regula Kuhn-Somm (SP) und Grossratskandidatin Dr. Brigitte Schwaller (Mitte) führten in das Thema ein. Lic. phil. Psychologin Sara Michalik (Gründerin von Psy4Asyl, Verein für die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Flüchtlingen und Asylsuchenden im Kanton Aargau) und Janet Baimuradova, geflüchtet vor über 20 Jahren aus Tschetschenien, berichteten aus ihrem Alltag. Manche Augen wurden angesichts der bewegenden Geschichten feucht.

Psychologin Sara Michalik berichtete den anwesenden Frauen von der Dringlichkeit, Frauen und Kinder, die hier ankommen, ohne Kenntnisse von Sprache und Kultur, oft über lange, gefährliche Routen geflüchtet, genügend zu unterstützen. «Diese Frauen und Kinder sind meist starke Personen, sie haben die beschwerliche Route überstanden und haben nun die Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit», berichtet sie.

Als Psychologin gibt Sara Michalik Unterstützung, die traumatischen Erlebnisse gut zu verarbeiten, damit die Betroffenen Raum haben, sich gut an die Situation in der Schweiz zu adaptieren. Am 18. September eröffnet das neue Kompetenzzentrum psychische Gesundheit und Migration am Gönhardweg 10 in Aarau.

Janet Baimuradova verwöhnte die interessierten Zuhörerinnen im Anschluss mit einem feinen Apéro. Anfang Juni hat sie in Muhen an der Hauptstrasse 29  das «Janet’s Kitchen» eröffnet. Drinnen und draussen werden den Gästen frisch zubereitete Menüs serviert. Gerührt fügte sie an: «Bei mir liegt die Flucht lange zurück, aber einfach ein liebes Wort, oder eine Umarmung taten mir gut.

Brigitte Schwaller